Flatfieldbox für meinen ED80:
Ich habe eine zurückliegende Schlechtwetterperiode genutzt um meine Fräse nochmal etwas
arbeiten zu lassen und damit die Teile für den Versuchsaufbau einer Flatfieldbox zu fertigen.
Mittlerweile ist sie zusammen geleimt und die LEDs sind installiert, Zeit für einen ersten Test:
Hier sieht man in etwa den Aufbau:
- Zwei Platten mit Ausschnitten die über die Taukappe meines ED80 passen.
- Dann einen etwas kleineren Ausschnitt als Anschlag für die Vorderkante der Taukappe.
- Dahinter ein Quaderförmiger Raum für die Innereien.
Es sind vier Dreiergruppen weißer LEDs auf die Ecken der "Anschlagplatte" installiert,
welche in Richtung der Rückwand leuchten. Die Idee war, auf die zum Innenraum hin gewandte
Seite der Anschlagplatte ein Blatt normales Druckerpapier als Transmissions-Diffusor zu kleben
und diesen über die Reflektion im Innenraum von hinten zu beleuchten. Ein erster Test mit so
einem Blatt, einfach gegen das Licht gehalten, war aber recht ernüchternd. Die Fläche sieht
im Durchlicht alles andere als gleichmäßig hell aus. Zur Veranschaulichung habe ich mal ein
Blatt vor die Öffnung des Kastens, so wie er jetzt ist, gehangen und ein Foto mit meiner
betagren Nikon Coolpix 4300 gemacht:
Man sieht es schon mit bloßem Auge und das Diagramm über eine vertikale Pixellinie aus
Fitswork veranschaulicht schön die Struktur. Der Buckel über Alles ist natürlich der falschen
Positionierung außen vor dem Kasten geschuldet, dann liegen die Ränder sozusagen teilweise
schon im Halbschatten.
Also habe ich die Box erst einmal nur im Reflexions-Modus betrieben. Dazu ist ein Blatt
Druckerpapier so gefaltet, dass es einen nach vorne offenen Kasten bildet, welcher von hinten
in den Holzkasten eingeschoben wurde. Die LEDs leuchten jetzt von vorne in Richtung weißer
Fläche an der Rückwand. Das gibt folgende Ergebnisse:
Helligkeitsschnitt horizontal.
Helligkeitsschnitt vertikal.
(die Asymmetrie liegt vermutlich daran, dass ich die Raumbeleuchtung beim Fotografieren
eingeschaltet hatte und die schien zusätzlich von oben in den Kasten :-/ )
Helligkeitsschnitt diagonal.
Hier nochmal die Diagramme zum besseren Vergleich zusammengefasst:
- Berücksichtigt man die Skalierung am linken Rand der Diagramme dann sieht man,
dass die Unregelmäßigkeiten durch die Struktur des Papiers bei Reflektion nur etwa halb
so stark sind wie bei Durchlicht.
- Auch sieht man die ungleichförmige Ausleuchtung, da die Mitte der Rückwand natürlich
weiter entfernt von den LEDs liegt als die Ränder.
- Im diagonalen Schnitt ist das noch deutlicher, da die Enden der Funktion den in den
Ecken liegenden LEDs am nahesten kommt.
Da die Ausleuchtung in diesem Zustand schon recht ordentlich ist wollte ich auf dem
Konzept weiter aufbauen. Meine Idee war, nach einer weißen, homogenen Kunststofffolie Ausschau
zu halten, wie sie z. B. bei Kunststoff-A4 Heftern, die vorne klar sind und einen farbigen
Rücken haben, zu finden sind. Einen solchen Hefter habe ich mir besorgt und ein Stück der
Rücken-Folie als Transmissions-Diffusor, direkt an der Rückseite des Anschlagrings, eingebaut.
Hier das Ergebnis:
Horizontal
Vertikal.
Das sieht schon deutlich besser aus, trotzdem sieht man noch am Rand eine kleine Überhöhung.
Als Ursache vermute ich die Reflektionen an den Innenkanten der runden Öffnungen. Dafür spricht
auch, dass die Überhöhungen im Rot-Kanal am stärksten sind. Wenn da die geschwärzte Taukappe
drin steckt dürfte das kein Problem mehr sein.
Ich habe dann nochmal ein Luminanz-Bild gemacht und den horizontalen Verlauf dargestellt,
die Überhöhung fällt darin dann natürlich noch moderater aus:
Zum Schluss noch zwei Bilder vom Innenleben:
Man sieht oben zwei der vier LED-Streifen, die kleine Diode als Verpolungsschutz und
schaut von innen auf den Kunststofffolien-Diffusor.
Hier mit eingesetztem Papier-Reflektionskasten, da sieht man natürlich nicht so viel ;-).
Fazit:
Mittlerweile wird die Flatfield-Box regelmäßig mit meinen kleineren Optiken, bis hin zum
ED80, eingesetzt und hat sich bestens bewährt. Das Einzige was ich evtl. noch ändern werde ist
die Farbe der LEDs. Hier wären kaltweiße LEDs von Vorteil, da sie ein fotografisch ausgewogeneres
Spektrum liefern. Leider hatte ich beim Bau nur warmweiße LEDs im Fundus, da diese für
Beleuchtungszwecke ein angenehmeres Licht haben.
E-Mail: reinhard.lauterbach[at]freenet.de