Seit Weihnachten 2003 besitze ich eine Nikon Coolpix 4300 Digitalkamera
:-)
Die Kamera hat einen 4 MegaPixel CCD-Sensor und ein 3 fach Zoom-Objektiv.
Um das Objektiv ist am Gehäuse ein Gewinde angebracht, für das
es einen Adapter auf 28mm x 0,75 Foto-Filtergewinde gibt (Nikon UR-E4,
ca. 15 Euro). Nützlich bei längeren Belichtungszeiten ist eine
Funktion zur Rauschunterdrückung. Die Kamera kann im "Bulb-Mode" (Auslöser
muß gedrückt gehalten werden) bis zu 60 Sekunden belichten.
Für solche Anwendungen gibt es einen Fernauslöser, der aber fast
halb soviel kostet wie die Kamera (was mir zu viel war). Ich habe das Problem
mechanisch gelöst, was man sich unter der Rubrik "Selbstbau / Zubehör
für Digitalkamera" ansehen kann.
Die Kamera wurde eigentlich für die "normale" Fotografie gekauft,
aber wenn man solch ein Teil schon hat, dann probiert man's eben auch mal
an astronomischen Objekten aus.
Orion am 29.12.2003 bei minimal Zoom. Belichtet wurde 15 Sekunden
bei Blende 2,8 und 400ASA. Eine längere Belichtungszeit war wegen
der Schleierbewölkung an dem Abend nicht möglich.
Erster deep-sky Versuch an M42. Als Optik kam ein C11 mit einem
26mm Plössel-Okular zum Einsatz, also etwas über 100 fache Vergrößerung.
Der Adapter wurde mit Tesa-Gewebeband ans Okular geklebt. Es wurden 5 Aufnahmen
mit Giotto 1.3 gestackt. Man erkennt deutlich, daß die H-alpha Linie
stark gedämpft ist (also gleiches Problem wie bei den digitalen Spiegelreflexkameras
von Canon). Die chemische Fotografie wird uns also zumindest im DS-Bereich
noch etwas erhalten bleiben.
Sonnenaufnahmen:
Aufnahme der Sonne vom 18.01.2004 mit riesegem Filament. Die Kamera
wurde dazu im Automatikmodus bei maximalem Zoom einfach ans Okular gehalten.
Für solche Aufnahmen macht eine solche Kamera also schon eher Sinn.
Daten:
18.01.2004 ca. 12:30 Uhr
Eschenbach-Refraktor (60/480)
russisches Mikroskop-Okular f = 30mm
Solarmax 40
Verkleinert und bearbeitet mit Giotto, Version 1.30
Sonne im H-alpha Licht am 23.02.2004 gegen 13:00 Uhr.
Daten zur Aufnahme:
Eschenbach-Refraktörchen 60/480,
Solarmax40,
30mm Russen-Mikroskopokular,
Nikon Coolpix 4300 in Auto-Mode
und voll rein gezoomt,
Bearbeitung mit Giotto und Fitswork
Am Nachmittag des 23.02.2004 konnte ich durch leichte Bewölkung
die Sonne dann auch noch im Weißlicht ablichten. Leider war das seeing
nicht mehr so gut wie bei der H-alpha Aufnahme.
Mondaufnahmen:
Mond am 27. April 2004 mit der Coolpix am 4"/f5 Skywatcher-Refraktor.
Verwendet wurde nur der Grün-Kanal. Verkeinert auf 0,5fach,
keine sonstigen Bearbeitungen.
Die nachfolgenden Mondaufnahmen entstanden am 28. März 2004 mit
der Coolpix 4300 am C11, teilweise mit AP 2 x Barlow.
Das seeing war an dem Abend nicht berauschend, bei richtig guten Bedingungen
sollte also noch deutlich mehr drin sein.
Mare Serenitatis mit Apeninnen, Kaukasus und Alpen (am oberen Bildrand,
das Alpental ist gerade noch zu erkennen).
Das Alpental bei höherer Vergrößerung.
Terminatorregion mit dem markanten Krater "Walter" (oben, mit beleuchtetem
Zentralberg).
Der Krater "Walter" (ca. 130km Durchmesser) bei hoher Vergrößerung.
Es sind Details bis etwa 5km zu erkennen.
Sonstiges:
Mond und Venus am Abend des 23. April 2004 mit der Coolipx 4300
(ca. 5sek. belichtet).
Bild anklicken für größere Version.
"Natur und Technik" Mondaufgang hinter dem Kraftwerk Weisweiler
bei Aachen am 9.8.2006
Eigentlich hatte ich diese Einstellung für den Vortag mit partieller
Mondfinsternis geplant,
leider wurde an diesem Tag der Mondaufgang hinter dem Kraftwerk
von einem Wolkenband
verdeckt :-(
Nachtleuchtende Wolken, fotografiert nordöstlich von Aachen am
26.06.2009 um 00:10 Uhr.
Nikon CP4300, 10s, 400ASA Blende 2,8
Supernova im Sternbild Delfin am 21.08.2013
Nikon CP4300 feststehend, Ausschnitt aus Weitwinkelaufnahme.
Bearbeitung in Fitswork mit Dark-Korrektur.
Komet Loyejoy C/2014 Q2 am 10.01.2015 gegen 20:00 Uhr.
Nikon CP4300 auf Stativ mit 2x Televorsatz,
4 Bilder mit je 4 Sekunden 400ASA und Dark-Korrektur.
Beschnitten wegen Vignetierung durch Televorsatz.
Verkleinert auf 50% mit 100%-Inlet.
Bearbeitung mit Fitswork.
mail: reinhard.lauterbach[at]freenet.de