Aufnahmen vom Komet Holmes 17P vom Herbst / Winter 2007:
 

Der Komet sollte eigentlich ein recht unscheinbares Bröckchen mit 19 Mag. sein, aber am Mittwoch dem 24.10.2007 legte er einen Helligkeitsausbruch um etwa den Faktor 1 Million hin und war damit ein Objekt mit ca. 2,5 Mag und somit bequem mit blosem Auge sichtbar. Ein solch drastischer Helligkeitsanstieg ist bisher noch nicht beobachtet worden, somit ist der Komet schon ein besonderes Objekt. Über die Ursache des Ausbruchs ist man sich bisher nicht einig, da der Komet zu dem Zeitpunkt eine Entfernung von ca. 2,5 Astronomischen Einheiten hatte (1 Astronomische Einheit = Entfernung Erde - Sonne, also etwa 8 Lichtminuten). Auf länger belichteten Amateuraufnahmen war auch ein kleiner, breiter Gasschweif erkennbar.

Hier nun meine Aufnahmen:


Komet Holmes 17P am 30.10.2007, Canon 350Da mit 135mm/B3,5 Zeiss Sonnar @B5,6 mit IDAS-Filter.
9 Aufnahmen von je 5 Sekunden Belichtungszeit bei 800ASA wurden mit Fitswork gestackt und leicht nachbearbeitet.


Hier ein etwas "intensiver" bearbeiteter Ausschnitt aus der Aufnahme oben (mit 135mm Zeiss Sonnar). Der blaue Gas-Halo ist bei genauem Hinsehen schon sichtbar.


Komet Holmes 17P am 31.10.2007 gegen 22:00 Uhr. Canon 350Da an 6"/f8 Bresser Fraunhofer.
50 Aufnahmen von je 5 Sekunden Belichtungszeit bei 800ASA wurden mit Fitswork gestackt und leicht nachbearbeitet.
Für eine größrere Version auf's Bild oder diesen Text klicken.
 


Mit dem Larson-Sekanina Filter werden Strukturen innerhalb der Koma sichtbar.
 


Komet Holmes 17P am 12.11.2007 gegen 20:00 Uhr. Canon 350Da an 6"/f8 Bresser Fraunhofer.
11 Aufnahmen von je 10 Sekunden Belichtungszeit bei 800ASA (mehr Aufnahmen waren bei den Wolken leider nicht drin) mit Fitswork gestackt und leicht nachbearbeitet. Bei dieser Aufnahme schlagen die blauen Farbhöfe des f8 Farb- ähhh, ... Fraunhofers ganz schön durch.
 


Hier nochmal ein Größenvergleich vom 31.10.2007, 12.11.2007 und 17.11.2007. Der Maßstab der Aufnahmen ist identisch. Das Helligkeitsverhältnis ist nicht exakt aufeinander abgestimmt, entspricht aber in etwa dem visuellen Eindruck.
 


Komet Holmes am 18.11.2007, als der Komet unmittelbar neben alpha-Persei (Mirfak) stand. Für dieses Bild wurden 52 Aufnahmen mit IDAS-Filter von je 20 Sekunden gestackt, ansonsten war die Anordnung gleich wie bei den vorigen Aufnahmen. Leider hat die Fokusierung hier nicht ganz gestimmt, oder das IDAS-Filter spuckt mir in die Suppe ...? Interessant ist, daß das IDAS-Filter anscheinend die blauen Höfe um die helleren Sterne reduziert. Bei Mirfak selber war allerdings etwas mehr Rechenarbeit nötig um eine doch recht "eigenwillige" Farbgebung zu entfernen. Auf den beiden folgenden Ausschnitten kann man dieses erkennen. Den Grund für diese Farbgebung zu finden hat mich erstmal etwas Gehirnschmalz gekostet. Aber erstmal die Ausschnitte:
 
Links: Original-Ausschnitt von Mirfak.
Der blaue Farbhof entspricht der Außenkontour der Abbildung. Durch die Modifikation der 350D wurde der rot-Kanal deutlich empfindlicher, wodurch der Stern in diesem Kanal auch so groß aufgeblasen wird. Im grün-Kanal hat die Sternabbildung aber eine unsymmetrische dunkele Sichel an der linken Seite. Ich muß mal nachschauen ob bei der Kamera noch irgendeine Schärfung aktiviert ist, bei der Bildverarbeitung wurde nämlich bis hierher noch keine Filterung vorgenommen.
Bei der linken Version ist der grün-Kanal durch eine schwarz / weiß-Version des Bildes ersetzt. Nicht ganz optimal, aber schon viel besser. Erstaunlicherweise bleiben die Sternfarben ansonsten ziemlich original erhalten.


Am 21.11.2007 konnte ich diese Aufnahme des Kometen machen. EOS 350Da, 50 x 25sek. mit IDAS-Filter am 6"/f8 Fraunhofer. Am unteren Bildrand ist eine Beugungserscheinung erkennbar, die von Mirfak (Alpha Persei) stammt, der knapp außerhalb des Bildfeldes stand.
 
 
 

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