In der Nacht vom 11. auf den 12. August 2004 war ich mit Stefan Ueberschaer
in der Voreifel bei Mulatshütte, um das angekündigte Maximum
der Perseiden zu beobachten. Leider waren wir dieses Jahr nicht mit Beobachtungswetter
gesegnet, aber der Wettergott hatte mit uns ein Einsehen und so wurde es
eine optimale Nacht :-)
Wir haben die Meteore visuell beobachtet, gezählt und Stefan hat
Alles auf sein Diktiergerät gesprochen. Ich hatte meine Mintron-Kamera
mit einem Weitwinkelobjektiv 4mm/1,8 bestückt und auf ein Fotostativ
geschraubt. Das Videosignal wurde durch den Time-Inserter von Dr. Hans-Hellmuth
Cuno mit der DCF77-Uhrzeit versehen und das Ganze mit einem normalen Videorecorder
aufgezeichnet. Zur Aufnahmekontrolle diente ein uralter Computermonitor
mit Video-Eingang. Der Recorder, sowie der Monitor und das Steckernetzteil
für die Mintron wurden über einen kleinen Inverter (80W Dauerleistung)
aus dem Auto-Bordnetz mit Netzspannung versorgt. Zum Glück hatte ich
kurz vorher wegen eines kleinen Problems u.A. meine Autobatterie checken
lassen und so war ich einigermaßen sicher, daß der Wagen am
nächsten Morgen auch noch anspringen würde.
Aber Etwas muß ich hier noch loswerden:
Nachdem Alles aufgebaut war stellte ich fest, daß die Fernbedienung
des Recorders noch zu Hause schlummerte und dummerweise lassen sich die
Ein-/Ausgänge des Recorders nur damit konfigurieren. Zum Glück
kam unser Astro-Kumpel Chris Schubert vorbei und mit dem bin ich dann im
Tiefflug zu mir nach Hause gefahren und wir haben das Teil geholt (alles
streng nach StVO :-) DANKE Chris !
Jedenfalls hat sich der Aufwand gelohnt ! Visuell haben Stefan und ich
in der Nacht über 200 Meteore gezählt und dabei waren viele "dicke
Dinger" mit Rauchspur. Das gesammelte Video-Material haben wir mit Sirko
Molaus "Metrec"-Software ausgewertet und Stefan hat die Daten an Sirko
weiter geleitet.
Nachfolgend ein paar Bilder, die aus dieser Aktion entstanden sind:
Beispiel einer einzelnen Meteor-Aufnahme wie sie die Metrec-Software
aus mehreren aufenander folgenden Videoframes erzeugt. Unten im Bild
sieht man die eingeblendete Zeitinformation. Da das Bild aus mehreren
Frames besteht sind die letzten Digits überlagert.
Ein weiterer schön heller Meteor. Der schwache Stern in Flugrichtung
ist Deneb, rechts oben davon Wega und unten, über dem rechten ":",
ist Atair zu sehen.
Die "Ausbeute" von 4 Stunden Videoband: 46 Perseiden, 2 N-delta-Aquariden
und 2 sporadische Meteore.
Durch die lange Aufnahmezeit ist der Radiant schön zu sehen
und die Sterne bilden lange Bögen (unterbrochen durch die Zeit zwischen
den Meteoren).
Abschließend kann ich sagen, daß es eine tolle Nacht war.
Der nachfolgende Tag in der Firma war dann aber nicht so toll (gähhhn),
aber da muß man durch :-)
mail: Reinhard.Lauterbach[at]freenet.de