Nach einer ganzen Woche hoffnungsvollem Bangen und vielen Stunden an Vorbereitungszeit hatten wir am Dienstag den 8. Juni 2004 absolut ideales Wetter zur Beobachtung des Venus-Durchgangs. Wir, das war eine kleine Gruppe der Amateurastronomen aus der Aachener Gegend.
Hermann-Josef, Wilfried und ich waren schon zu Mitternacht in die Eifel gefahren und waren dort von den optimalen Bedingungen schon in dieser Nacht überwältigt worden. Die Zeit bis zum Mondaufgang haben wir genutzt um die Milchstrasse, die vielen Nebel im Schützen, den Nordamerikanebel sowie viele andere Objekte bis hin zu M101 zu beobachten. Schon dieses war ein tolles Erlebnis. Dabei war mein 90° Eigenbau Feldstecher mit den TAL-Plössels und UHC-Filtern das ideale Instrument.
Nachdem der Mond aufgegangen war haben wir die Zeit genutzt um unser Equipment aufzubauen und die Montierungen auszurichten. Danach wurde es etwas ruhiger, denn bis zum Transit waren es noch einige Stunden. Ich wollte von dem Ereignis mit der Digitalkamera und meinem 4"/f5 Skywatcher Refraktor (Filter: Baader-Folie) Bilder machen und das Spektakel mit dem 80/400 Refraktörchen und Solarmax40 auf Video aufnehmen. Leider ist's mit Video nichts geworden, da wir den geliehenen Stromgenerator nicht zum Laufen überreden konnten (das Problem ist, wenn man sich mit den Geräten nicht auskennt).
Nachfolgend möchte ich ein paar der vielen Bilder vorstellen:

Diese Bildserie wurde nur auf 25% verkleinert.
Beim ersten der gezeigten Bilder war ich minimal zu langsam, im
Okular habe ich das Flugzeug durch die Sonne fliegen sehen :-)
 
 

Bei den nächsten beiden Aufnahmen wurde der Gamma-Wert so eingestellt, dass man auch die Oberflächendetails (Flares / Granulation) sehen kann.

Dieses Bild wurde auf 50% verkleinert und der Gamma-Wert "verbogen".
 

Für diese Aufnahme wurde zusätzlich das 4x Digitalzoom der Kamera aktiviert. Man beachte das Fackel-Gebiet
oberhalb des Austrittspunktes. Dieses Fackel-Gebiet ist auch schon auf der vorherigen Aufnahme des Venus-
Eintritts zu sehen. Sehr schön ist auch die Granulation zu erkennen.
 

Als letztes Schmankerl noch eine Animation vom Austritt der Venus, gewonnen aus den Digitalkamera-Bildern.
Achtung ! ca. 1,1MByte

Zum Starten bitte auf das Bild klicken.

Auf jeden Fall war es eine tolle Aktion und es hat viel Spass gemacht (und aus den kleinen Patzern haben wir wieder etwas gelernt).

So, das war's fürs Erste. Bis zum nächsten Venusdurchgang ;-)
 

mail: Reinhard.Lauterbach[at]freenet.de