Videotechnik:
 
 

Die Bilder auf dieser Seite sind alle mit Video-Technik entstanden. Zum Einsatz kamen sowohl einfache Schwarz/Weiß- und Farb- "CCD-Videokamera Module" der Firma Westfalia-Technika sowie im zweiten Teil die Mintron MTV-12V1-EX der Firma Lechner Elektronik. Das Video-Signal habe ich auf einem VHS-Videorecorder aufgezeichnet und über eine TV-Karte in den PC eingelesen. Bei den Bildern handelt es sich teilweise um Einzelframes aber es sind auch Aufnahmen dabei, die mit dem Programm Giotto von Georg Dittie aus einer Videosequenz erzeugt wurden.
 
 

Aufnahmen mit Video-Kameramodulen:


Diese Aufnahme von einer Sonnenfleckengruppe ist ein einzelnes Video-Frame, daß manuell aus einem AVI-file selektiert wurde. Zum Einsatz kam ein preiswertes S/W Video-Modul (Preis damals unter 100.-DM), aus der das zugehörige Objektiv herausgeschraubt wurde. Das Modul wurde dann an eine 1000er Russentonne mit 2 x Telekonverter vom Flohmarkt adaptiert, welche azimutal montiert war und per Hand nachgeführt wurde. Mit dem PC wurde nur die Helligkeit und der Kontrast angepasst. Man kann an dieser Aufnahme sehen, daß man schon mit geringem finanziellen und technischem Aufwand interessante Ergebnisse erzielen kann. Deutlich ist die Granulation auf der Sonnenoberfläche zu sehen.


Das Wiedererscheinen des Planeten an der im Schatten liegenden Mondkante bei der Saturnbedeckung am 03.11.2001.
Das Warten auf diesen Moment war recht spannend, weil ich mir nicht sicher war, ob ich an an der richtigen Stelle auf der Lauer lag.
 

    
Zu Zeiten des Sonnenflecken-Maximums habe ich einige male längere Sequenzen auf Video-Band aufgenommen. Mit etwas Glück kann man dann auch solch seltene Ereignisse aufzeichnen. In diesem Fall kam eine 300mm Russentonne mit dem Video-Modul zum Einsatz. Für die längeren Sequenzen war die Optik allerdings auf einer EQ3 parallaktisch montiert und wurde motorisch nachgeführt. Richtig interessant sind allerdings die entsprechenden Video-Passagen, vor Allem die von der Verkehrsmaschine und den Turbolenzen durch die Triebwerke.
 


Auch diese Aufnahmen wurden mit der Westfalia-S/W-Kamera auf Videoband gemacht, jedoch nachträglich eingefärbt. Sie entstanden am 07.05.2003 während des Merkur-Durchgangs vor der Sonne. Zum Einsatz kam ein 4"/f5 Skywatcher-Refraktor mit Solarmax40. Auf den ersten beiden Bildern ist Merkur vor und kurz nach dem dritten Kontakt zu sehen. Die Protuberanz habe ich "so zwischendurch" aufgenommen. Die Sonne wurde dafür weitgehend aus dem Bild gefahren, damit die automatische Helligkeitsregelung richtig aufdrehte.
 
 

    
Die Firma Westfalia bietet auch Farb-Videomodule an, die allerdings mehr als das Doppelte des Schwarz/Weiß-Moduls kosten. Mit diesen sind dann solche Aufnahmen möglich. Die Aufnahmen wurden allerdings mit einem C11 und zusätzlicher Barlow-Linse gemacht. Die Brennweite wurde noch dadurch erhöht, daß zwischen Barlow und Kamera ein Distance-Ring eingefügt wurde. Das AVI-file wurde dann im Rechner mit dem Programm Giotto bearbeitet.
 

Der wesentlichste Nachteil der oben genannten einfachen Video-Module ist die nicht abschaltbare automatische Helligkeitsregelung. Diese führt bei z.B. kleinen Planeten-Abbildungen dazu, daß das Bild insgesammt auf einen mittleren Helligkeitswert geregelt wird und der Planet dabei total übersteuert wird. Verhindern kann man dies dann nur, indem man die Helligkeit des gesamten Bildes mit Filtern oder durch Abblenden soweit absenkt, daß die Regelung an ihre "natürlichen Grenzen" stößt. Der Nachteil dabei ist das drastisch zunehmende Bildrauschen. Dieses läßt sich aber durch Aufmitteln vieler Bilder wieder ausbügeln, wie die beiden Aufnahmen von Jupiter und Saturn zeigen.
 
 

Erste Ergebnisse mit der Mintron-Kamera:

Mit der Mintron MTV-12V1-EX ist es wegen ihrer enormen Lichtempfindlichkeit möglich bis in den DeepSky-Bereich vorzustoßen. Die Kamera besitzt einen sehr lichtempfindlichen und rauscharmen CCD-Chip von Sony. Zusätzlich ist die Kameraelektronik in der Lage, bis zu 128 Einzelbilder intern aufzuaddieren und gleichzeitig als fließendes Standard-Videosignal auszugeben (der Bildinhalt wird natürlich dann erst wieder aktualisiert, wenn genügend Bilder gesammelt wurden). Weil ein Standard-Videosignal ausgegeben wird ist es möglich, normale Videorecorder und Fernsehgeräte mit der Kamera zu verwenden. Die Einstellung der Kamera erfolgt über 5 Tasten an der Rückseite und im Bildsignal wird dann ein entsprechendes Menü eingeblendet.

        
Die Rohdaten zu diesen Aufnahmen von M51, M82 und M66 wurden mit der Mintron-Kamera an einem C11 mit Fokalreducer auf Video-Band aufgezeichnet. Später wurden die Video-Sequenzen über eine TV-Karte in den PC eingelesen und ein wenig nachbearbeitet. Es wurden jeweils acht 128fach-Rohbilder aufaddiert und Kontrast, Helligkeit und Gamma angepasst.
 
 

mail: Reinhard.Lauterbach[at]freenet.de