Die Bathinov-Blende, eine Fokusierhilfe für die Astro-Fotografie:
 

Eines der großen Probleme bei der Astrofotografie stellt das Scharfstellen der Objekte dar. Hier wird ein nützliches Zubehörteil vorgestellt welches bei dieser Problematik wertvolle Dienste leistet. Es ist eine rafinierte Schlitzblende welche die Fokusbeurteilung anhand der erzeugten Spikes erlaubt:
 


Erster Versuch einer Bathinov-Blende, geschnitten aus Zeichenkarton und eingesetzt in einen modifizierten Abflussrohr-Deckel.


Die Einzelteile.


Neben dem Fokus, der lange Spike liegt nicht mittig zwischen den V-förmigen Spikes.


Fast im Fokus, die Figur ist auf den ersten Blick symmetrisch.


In der Vergrößerung sieht man, dass die Spikes doch noch einen Tick unsymmetrisch liegen, das geht noch besser. Wahrscheinlich wäre eine etwas kürzere Belichtungszeit in Fokusnähe doch besser gewesen.


Aufnahme von M31 mit der oben beschriebenen Fokuseinstellung (Screenshoot aus Fitswork). Drei Aufnahmen je 30Sek. mit ED80 auf frei laufender Vixen-SP (deshlab der etwas längliche Stern) bei 400ASA, gestackt mit Fitswork. Der markierte Stern nahe dem Galaxienzentrum ist in der kleinen Ansicht mit 100% Auflösung gezeigt. Außerdem stand beim Screeshoot der Cursor genau auf dem Zentrum des Sterns in der 100%-Abbildung (freundlicherweise wird der Cursor dabei nicht abgespeichert :o) dadurch kann man den Stern rechts oben in den Analyse-Fenstern begutachten. Schon nicht schlecht für den Anfang.


Zur Zeit habe ich eine optimierte Version aus GFK als CNC-Frästeil bei  www.modellbaufun.de  in Auftrag. Diese Version (siehe Zeichnung) hat mehr und schmalere Schlitze und der im Original "tote Bereich" zwischen den schrägen Schlitzen wird hier noch genutzt. Mit dieser Version sollten stärkere und  dünnere Spikes auftreten die eine kürzere Belichtungszeit und eine bessere Auflösung zulassen.


"Habe fertig !"  ;o)  Hier die gefräste Blende vor und nach dem Lackieren. Ich hätte das Teil auch gleich aus schwarzem kohlefaserverstärktem Kunststoff (CFK) fertigen lassen können, aber das Material ist dreimal so teuer wie glasfaserverstärkter Kunststoff (GFK), also mußte noch eine Schicht schwarzen Lackes drüber. Die Fräskanten sind erstaunlich sauber und fein gearbeitet, ich bin gespannt auf den ersten Test.
 

mail: Reinhard.Lauterbach[at]freenet.de