"CB" steht dabei für "Cookbook" (Kochbuch) und "245" für den
verwendeten CCD-Chip "Texas-Instruments TC245". Diese Kamera hat zwar nicht
mehr Auflösung als eine Video-Kamera, da ihr Chip ursprünglich
für die Video-Technik entwickelt wurde, aber die Kamera ist sehr lichtempfindlich
und ermöglicht Integrationszeiten (Belichtungszeiten) von vielen Minuten.
Um das Rauschen bei so langen Belichtungen gering zu halten wird der Chip
mittels Peltier-Element und Wasserkreislauf gekühlt. Der Bau der Kamera
war schon ein ziemlich aufwändiges Projekt. Die Materialkosten lagen
damals deutlich über der 1000.-DM Grenze und es ist auch so manche
Woche Arbeit hinein geflossen. Trotzdem haben sich die Investitionen mehr
als gelohnt. Zwar kann sich die Kamera nicht mit den heute erhältlichen
hochauflösenden Astro-Kameras messen, aber man kann mit moderaten
Investitionen Erfahrungen mit der CCD-Technik sammeln.
Das Buch ist eine hervorragende Anleitung (auch für den totalen
Elektronik-Laien) und beinhaltet auch die Softare, die zum Bau und Betrieb
der Kamera nötig ist. Man muß nur systematisch und beharrlich
den Anweisungen im Buch folgen. Leider hat "Texas Instruments" mittlerweile
die Produktion des Chips eingestellt (ich seh's ja ein, Fortschritt muß
sein).
Drei Komponenten der Cookbook-Kamera:
- Der eigentliche Kamerakopf (Mitte)
- Das Interface zum PC (links)
- Das Netzteil für Elektronik und Kühlung (rechts)
Der Wassertank mit der Kühlkreislauf-Pumpe ist auf diesem Bild
nicht dargestellt.
Der Kamera-Kopf ist etwas "zierlicher" gebaut als das Original.
Der Drehkörper hat einen Außendurchmesser von nur 50mm. Die
abdichtende Rückwand des Kühlwasser-Meanders wurde eckig überstehend
ausgeführt und bildet so auch die Rückwand des Gehäuses.
Dieses habe ich aus kupferbeschichteten Epoxy-Platten, die normalerweise
zur Printplattenherstellung benutzt werden, zusammen gelötet. Das
Gehäuse bekam noch einen Foto-Gewinde Anschluß, der Aufnahmen
mit Foto-Objektiven sehr erleichtert.
Für das Interface zum PC wurde ein Gehäuse aus Aluminium
maßgeschneidert.
Das Netzteil entspricht technisch den Angaben im Buch (natürlich
von 120 Volt auf 230 Volt angepasst und nicht in einer Sperrholzkiste).
Es wurde Raum-optimiert und ist so nur ca. 22cm tief, 15cm breit und 10cm
hoch. Für den Transport bekam das Gehäuse noch einen Griff.
Den Kühlkreislauf betreibe ich z.Zt. mit diesem Wasser-Kanister.
Entgegen der Anleitung im Buch ist kein Wärmetauscher (Cu-Rohr Wicklung)
eingebaut, was bisher keine Probleme machte. Die Pumpe und die Tauchrohre
wurden auf ein Sperrholz-Brett montiert und auf den Kanister aufgeschraubt.
Wer detailiertere Angaben braucht kann entweder auf das "Kochbuch",
ISBN 0-943396-41-7 zurückgreifen (etwas Englisch-Kenntnisse vorausgesetzt)
oder er kann mich gerne per mail kontaktieren.
Hinweis:
Wer sich für ein aktuelles Selbstbau-Projekt interessiert findet
im Netz viele Informationen zum Audine-Projekt.